Ein Steinmetz (Plural: Steinmetze oder Steinmetzen; lat.: Aciscularius bzw. Lapicida, Lapidarius) bearbeitet Naturwerkstein, Betonwerkstein bzw. Kunststein mit Werkzeugen und Maschinen. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf handwerklicher, geometrischer, oft bautechnischer Arbeit nach Plänen.
Stärker gestaltend arbeitet der Steinbildhauer, der in Deutschland die ersten beiden Ausbildungsjahre gemeinsam mit dem Steinmetz absolviert.
Beim Beruf des Steinhauers handelt es sich um einen ausgestorbenen Beruf. Ein Steinhauer arbeitete ausschließlich im Steinbruch und formte lediglich Rohsteine für die Steinmetzen und Steinbildhauer vor und ist daher nicht mit dem Beruf der Steinmetzen identisch.

Der Steinmetzberuf ist einer der ältesten Berufe überhaupt.

 

 

Ausbildung in Deutschland

Lehrlingsausbildung

Steinmetz/Steinmetzin ist in Deutschland ein handwerklicher Ausbildungsberuf. Die Ausbildung dauert drei Jahre und wird mit dem Anfertigen eines Gesellenstückes sowie einer theoretischen und praktischen Prüfung abgeschlossen. Gegenwärtig (2007) befinden sich etwa 1400 Lehrlinge in ungefähr 5000 handwerklichen Steinmetzbetrieben.

Im Beruf wird zwischen den beiden Fachrichtungen Steinmetz und Steinbildhauer unterschieden. In den beiden ersten Ausbildungsjahren haben Steinmetz und Steinbildhauer die gleichen Ausbildungsinhalte. Im dritten Ausbildungsjahr erfolgt die Spezialisierung, die dann themenbezogen in einem Gesellenstück (heute „Prüfungstück 1“ genannt, das der Prüfling frei wählen kann) und in einer Arbeitsprobe (heute „Prüfungsstück 2“, das dem Prüfling von der Prüfungskommission thematisch vorgegeben wird) als Abschlussprüfung endet. Vereinfacht kann man sagen, dass der Steinbildhauer plastische Steinstücke (Steinfiguren, freie Kunst aus Stein) formt, die sich Messwerkzeugen wie Winkel und Meterstab entziehen, der Steinmetz erarbeitet Werkstücke (massive Baustücke, Grabmale), die vermessen werden können.

Daneben gibt es den Ausbildungsberuf des Naturwerksteinmechanikers mit ca. 60 Auszubildenden in ca. 130 Steinindustriebetrieben. Dieser Industrieberuf wird in drei Bereiche untergliedert. Die Facharbeiterprüfung umfasst den Schleiftechnik-, den Steinmetztechnik- und den Maschinentechnikbereich. Einen ähnlichen Ausbildungsweg gibt es auch in der Schweiz.

Fortbildung zum Steinmetz/Steinmetzin in der Denkmalpflege

In einer einmonatigen Fortbildungsmaßnahme können sich Steinmetz- und Steinbildhauergesellen zum Gesellen in der Denkmalpflege fortbilden. Diesen Lehrgang gibt es nur in Deutschland.

Meisterausbildung

Unmittelbar nach bestandener Gesellenprüfung kann ein Geselle sich im Handwerk weiterbilden und Ausbildungsstätten besuchen, die mit einer Meisterprüfung vor einer Prüfungskommission der Handwerkskammer abschließen. In Deutschland gibt es folgende Ausbildungsangebote zum Steinmetz- und Steinbildhauermeister (hier von Norden nach Süden aufgelistet): Königslutter (Niedersachsen), Demitz-Thumitz (Sachsen), Soest und Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen), Mainz und Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz), Wunsiedel, Aschaffenburg und München (Bayern) sowie Freiburg (Baden-Württemberg). In Deutschland sind diese zwei Berufe, der Steinmetz- und den Steinbildhauerberuf, in einer Meisterprüfung ablegbar. Das gibt es in anderen Ländern nicht.
Mit einem Meistertitel ist ein Zugang zu einem Hochschulstudium in den Bundesländern Hessen und Niedersachsen möglich; ferner zum Fachhochschulstudium in Nordrhein-Westfalen.
An den obengenannten Orten kann nach Absolvierung einer Ausbildung zum staatlich geprüften Steintechniker parallel die Meisterprüfung abgelegt werden.

Stein-Restauratorenausbildung

Nach einem erfolgreichen Abschluss zum Meister im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk gibt es die Möglichkeit, sich zum Restaurator im Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk in vom Deutschen Bundesinnungsverband der Steinmetzen und Steinbildhauer anerkannten Lehrgängen in Wunsiedel oder in Königslutter fortzubilden.Dieser Titel ist geschützt, er wird in Österreich und in der Schweiz nicht angeboten und anerkannt.